SSB: Sanierungsmodell für Sportplätze vorgestellt

18. November 2013

Pressemitteilung des Stadtsportbundes Bonn Nr. 13 vom 15.11.2013

PM SSB Nr 13 Vom 15.11.2013 (78.8 KiB)

SSB stellt Modell zur zügigen Sportplatzsanierung vor

Der Stadtsportbund Bonn (SSB) wird im Auftrag der ihm  angeschlossenen Bonner Fußballvereine mit der Verwaltung und den Parteien ein Programm verhandeln, mit dem die Vereine schneller zur Sanierung ihres Sportplatzes kommen können. Für die Stadt ist das Modell mit keinen Mehrkosten verbunden.

Auf einer Sitzung des Arbeitskreises (AK) Fußball, an der 21 Vereine teilnahmen, stellte AK-Vorsitzender Heiko Fleck das Modell vor. Voraussetzung ist, dass die Stadt weiterhin jährlich 700.000 Euro für den Umbau der zur Zeit maroden Plätze in Kunstrasenplätze bzw. für deren Sanierung zu gut bespielbaren Tennenplätzen zur Verfügung stellt.

Grundlage ist eine möglichst schnell von der Verwaltung aufzustellende und von der Politik zu beschließende Prioritätenliste, die die Sanierungsbedürftigkeit der Bonner Plätze anzeigt. Nach dieser Prioritätenliste wird  jährlich mindestens ein Platz in einen Kunstrasen umgewandelt und/oder entsprechende Tennenplätze saniert. Vereine, deren Platz weiter hinten gelistet ist, können nach diesem Modell früher eine Sanierung erhalten, wenn sie für den Zeitraum, bis ihr Platz turnusmäßig zur Sanierung anstehen würde, ein tilgungsfreies Darlehen aufnehmen. Sie müssten dann lediglich für die Zinskosten aufkommen. Die Stadt würde sich im Gegenzug verpflichten, das Darlehen zu dem Zeitpunkt zu tilgen, an dem die Platzsanierung nach der Prioritätenliste an der Reihe wäre.

Nach der Modellrechnung des SSB würde für den Umbau in einen Kunstrasenplatz derzeit eine Zinsbelastung von jährlich rund 10.000 Euro auf den Verein zukommen, wobei ein möglicherweise erlaubter Vorsteuerabzug nicht eingerechnet wäre. Für die Stadt hat das Modell den Vorteil, dass ihre Sportplätze schneller saniert und damit im Wert steigen, dass sie keinerlei Mehrkosten hat und, weil der Verein als Bauherr auftritt, die Baumaßnahme nicht europaweit ausgeschrieben werden muss. Nicht eingerechnet sind zusätzliche Baukostenersparnisse durch
Synergieeffekte. Die Sparkasse KölnBonn hat bereits signalisiert, die Umsetzung eines solchen Modells wohlwollend zu prüfen.

Angesichts der Tatsache, dass die Bonner Fußballvereine unter den vielerorts denkbar schlechten Platzbedingungen erheblich leiden, beschlossen die Vereine, die von der Verwaltung im Sommer vorgelegte und von der schwarz-grünen Mehrheitsfraktion zurückgewiesene Prioritätenliste als Grundlage eines solchen Modells zu nehmen. Die Kriterien, nach denen die Verwaltung in Abstimmung mit dem Fußballkreis Bonn die Prioritätenliste erstellt habe, seien nachvollziehbar, so die Meinung der Vereine und des SSB. Eine neue Liste und neue Kriterien aufzustellen, verlängere nur unnötig das Verfahren.

Voraussetzung für das Modell ist allerdings,  dass das mit 700.000 Euro jährlich veranschlagte Sportplatz-Sanierungsprogramm unabhängig von dem Plan der Stadt ist, die Bonner Bezirkssportanlagen Sportpark Nord, Pennenfeld, Beuel und Endenich umfassend zu sanieren.

In derselben Sitzung beschäftigten sich die Vereine ausgiebig mit der Sportplatzsituation in Friesdorf und Dottendorf. Bekanntlich ist dort der F.-A.-Schmidt-Platz seit vier Jahren halbseitig gesperrt und für den Spielbetrieb deshalb unbrauchbar. Zuletzt hatte die Politik beschossen, mit allerhöchstens 70.000 Euro den Platz sanieren zu wollen; nach Expertenmeinung ist dies praktisch unmöglich, da der Platz auf einer ehemaligen Müllkippe entstanden ist und nur eine Grundsanierung Abhilfe schaffen kann. Die Vereine bekundeten den ortsansässigen Vereinen ihre volle Solidarität und Unterstützung und forderten die Verantwortlichen auf, die wettkampfgemäße Bespielbarkeit des Platzes kurzfristig herzustellen. Gleichzeitig erklärten sie sich damit einverstanden, der Sanierung oder einer ortsnahen Neuanlage oberste Priorität innerhalb des Sportplatz-Sanierungsprogramms einzuräumen.

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