SSB: Gerechtere Zuweisung

18. November 2013

Pressemitteilung des Stadtsportbundes Bonn Nr. 12 vom 13.11.2013

PM SSB Nr 12 Vom 13.11.2013 (77.6 KiB)

Ziel ist eine gerechtere Zuweisung der Gelder für Sport und Kultur

Der Stadtsportbund ist überrascht worden von dem Bürgerbegehren der Initiative Bürger-Begehren Bonner Oper (IBBBO), die städtischen Zuschüsse für die Bonner Oper ab der Spielzeit 2015/2016 auf 13 Millionen sowie in den folgenden Jahren auf acht Millionen Euro reduzieren zu wollen. Die dadurch frei werdenden Gelder sollen nach dem Willen der IBBBO zu gleichen Teilen für Sportvereine, die freie Kultur, Kindergärten und Offene Ganztagsschulen sowie den Erhalt der Sportstätten und Schwimmbäder und zur Konsolidierung des Haushalts verwendet werden.

Der Stadtsportbund (SSB) und die Vereinsinitiative Pro Sportstadt Bonn (PSB) haben sich in den letzten beiden Jahren immer für eine gerechtere Verteilung der städtischen Zuschüsse ausgesprochen. Wenn ein einziger Opernabend mit rund 170.000 Euro genauso viel kostet wie die Stadt für die gesamte Sport-Jugendförderung in einem Jahr ausgibt (so wie es 2012 war), gibt es eine offenkundige Gerechtigkeitslücke. Auch deshalb haben SSB und PSB in der Vergangenheit mehrfach gefordert, mögliche Synergieeffekte beispielsweise durch eine Zusammenarbeit der Oper in Bonn und Köln zu prüfen, um Kosten einzusparen. Die Bonner Parteien haben dies stets abgelehnt. Gleichzeitig haben sie aber auch deutlich gemacht, dass sie die prekäre Situation des Bonner Sports erkannt haben und verbessern wollen.

Grundsätzlich hält der Stadtsportbund die Beteiligung der Bürger an stadtgesellschaftlich relevanten Fragestellungen für ein begrüßenswertes Ziel. Ein Bürgerbegehren zum Thema Oper erfüllt diese Kriterien, zumal die regelmäßigen Umfragen des Meinungsforschungsinstituts infas in den letzten drei Jahren regelmäßig das Ergebnis erbracht haben, dass die Bürger das Bonner Angebot an Theater, Oper und Ballett für das unwichtigste von insgesamt 14 genannten Themen halten und es gleichzeitig als deutlich übererfüllt ansehen Alle anderen wichtigen Bereiche weisen nach Ansicht der Bürger mehr oder minder große städtische Defizite auf. Insofern fehlt der durch die Stadt mit Abstand am höchsten subventionierten freien Leistung “Theater, Oper, Ballett” eine ausreichende öffentliche Legitimation.

Mit Nachdruck weist der Stadtsportbund im Zusammenhang mit dem von der IBBBO auf den Weg gebrachten Bürgerbegehren aber darauf hin, dass er mit seiner Situationseinschätzung keinesfalls gegen die Bonner Oper oder die Hochkultur im Allgemeinen ankämpft. Der SSB als Interessenvertreter des Bonner Sports spricht sich lediglich für eine gerechtere Zuweisung der zur Verfügung stehenden Gelder für Sport und Kultur aus.

Weiterführende Informationen:

IBBBO:
Internetauftritt IBBBO
PM: IBBBO startet Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren zu Einsparungen bei der Bonner Oper vom 12.11.2013

Generalanzeiger Bonn:
Initiative startet Bürgerbegehren vom 13.11.2013
Stadt verweist auf gültigen Vertrag vom 14.11.2013

PM Kulturkreis Bonn:
Opernschließung vernichtet Arbeitsplätze und schadet dem Wirtschaftsstandort Bonn vom 13.11.2013

Pro Sportstadt Bonn:
Von Wichtigkeit und Zufriedenheit