SSB: OB-Kandidaten: Die städtische Sportförderung ist unverzichtbar

10. August 2016

Pressemitteilung vom 22. April 2015

PM SSB 2015-04-22 (145.4 KiB)

OB-Kandidaten: Die städtische Sportförderung ist unverzichtbar
SSB ein Vorbild für andere Bereiche, effizienter zu arbeiten

Der Stadtsportbund Bonn (SSB) kann mit großer Zuversicht der Amtszeit des am 13. September 2015 neu zu wählenden Bonner Oberbürgermeisters entgegensehen. Beim 2. Bonner Sportforum, zu dem der SSB am Dienstagabend die drei OB-Kandidaten Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD), Tom Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen) und Ashok Sridharan (CDU) ins Haus der Sparkasse am Friedensplatz zur Diskussion über die Zukunft des Sports in Bonn eingeladen hatte, bekundeten alle drei möglichen Oberbürgermeister die Unverzichtbarkeit einer angemessenen Sportförderung durch die Stadt. Und sie gaben sich gegenüber Moderator Siegbert Heid durchaus selbstkritisch: Sowohl in der Verwaltung als auch in Teilen der Politik sei die Bedeutung des Sports für die Stadtgesellschaft noch nicht überall angekommen. Das gelte es in erheblichem Maße zu optimieren.

Oberbürgermeister, die Ratsparteien, Verwaltung und der Stadtsportbund mit seinen angeschlossenen Vereinen sollten auf Augenhöhe miteinander diskutieren und zusammenarbeiten, um die bestehenden Kompetenzen zum Wohle der Stadt einzubringen. Wenn der Stadtsportbund beispielsweise die Übernahme von bisher von der Stadt erbrachten Leistungen anbiete, sei dies ein „Vorbild auch für andere Bereiche, effizienter zu arbeiten“, so Tom Schmidt. Ashok Sridharan kündigte an, die vom SSB erarbeitete Vision 2030 „sofort unterschreiben zu wollen“. Kernziel dieser Vision 2030 ist es, ein gemeinsames Leitbild der Bonner Sportvereine für die langfristige Entwicklung des Sports in Bonn zu schaffen. Voraussetzung dafür ist, dass Politik und Verwaltung die hohen ökonomischen und gesellschaftlichen Potenziale des ehrenamtlich geprägten Sports für eine das Gemeinwohl fördernde Stadtentwicklung erkennen und der Bereitschaft des Sports zur Übernahme von mehr Eigenverantwortung durch maximal mögliche Freiräume und verlässliche Förderung Rechnung tragen. Und Peter Ruhenstroth-Bauer erwartete in enger Zusammenarbeit mit dem SSB „pragmatische Lösungen, die man nur gemeinsam schafft“. Er ermutigte den SSB, auch weiterhin laut und unbequem zu sein und deutlich seine Meinung zu äußern.

Genau das könnte bereits bald notwendig werden. Denn in der Frage, ob, wann und welche Schwimmbäder in Bonn aus Kostengründen geschlossen werden sollen, gab es durchaus unterschiedliche Erwartungen, überraschenderweise vor allem bei den beiden Politikern der Ratskoalition. Ashok Srihdaran (CDU) wollte zwar auch keine dauerhafte Bestandsgarantie für das Bad Godesberger Kurfürstenbad abgeben, legte sich aber soweit fest, dass eine Schließung nur in Frage käme, wenn ein neues (Kombi)-Bad linksrheinisch als Ersatz neu gebaut werde. Dies müsse für Godesberger Schüler erreichbar sein. Für ihn stelle das Ermöglichen von Schwimmunterricht in den Schulen eine städtische Pflichtaufgabe dar.

Für Tom Schmidt (Grüne) steht dagegen das Kurfürstenbad 2017 auf der Kippe, sofern keine kostenreduzierenden Möglichkeiten gefunden werden. „Ich will nichts versprechen, was ich nicht halten kann.“ Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD) legte sich wie sein CDU-Konkurrent dagegen fest, dass eine Schließung ohne schlüssiges Konzept der Stadt nicht in Frage kommt. „Bis dahin muss das Kurfürstenbad eine Bestandsgarantie erhalten.“

Zuvor hatte SSB-Vorsitzender Michael Scharf vor den rund 120 interessierten Gästen dargelegt, dass der SSB die Zukunft des Sports in Bonn nur dann verlässlich mitgestalten könne, wenn er über verlässliche und gesicherte Zahlen und Fakten verfüge. „Es fehlen sowohl die dringend notwendigen Zahlen zum Sportstättenkataster wie auch die vom Sportdezernenten schon seit längerem angekündigte Sportentwicklungsplanung.“ Und weil eben diese wichtigen Daten fehlen, müsse man sich über aktuelle Themen streiten. Dies gelte konkret bei der Schwimmbadsituation, bei der Bonn eher eine Unterversorgung im NRW-Vergleich aufweise, während die Stadt weiterhin von einer XXL-Situation ausgehe.

Scharf forderte mehr Unterstützung von der Stadtverwaltung, etwa vom Jugend- und Gesundheitsamt oder dem städtischen Gebäudemanagement. „Wenn wir unsere Vision 2030 zusammen mit der Stadt voranbringen wollen, müssen wir alle wichtigen Akteure an einen Tisch bekommen. Das wird aber nur gelingen, wenn der Sport in Bonn auch Chefsache ist.“