SSB: Keine Ausnahmen für die Bonner Frühschwimmer

7. März 2017

Pressemitteilung vom 8. Juni 2015

document-3708509 PM SSB 2015-06-08 (139.0 KiB)

Keine Ausnahmen für die Bonner Frühschwimmer
Das nächste Chaos wartet ab Herbst in den Hallenbädern

Frühschwimmer in Bonn werden in dieser Saison ausschließlich im Friesdorfer Freibad ihre Runden ziehen können. Dies ergab am Montag ein Treffen zwischen dem Stadtsportbund Bonn (SSB) und dem Leiter des Sportamtes, Martin Herkt. „Wir hatten gehofft, dass wir im Gespräch zu einer bürgerfreundlichen Lösung für die vielen Frühschwimmer in den anderen Bonner Ortsteilen kommen würden. Das ist leider nicht gelungen“, sagt SSB-Vorsitzender Michael Scharf.

Herkt hatte auf die Bestimmungen der Deutschen Gesellschaft für das Bäderwesen verwiesen, die die Betriebsabläufe und und -sicherheit in deutschen Bädern regeln. Für die Sportverwaltung ergibt sich daraus die zwingende Notwendigkeit, dass in jedem Bad pro Schicht zwei ausgebildete Fachkräfte anwesend sein müssen. Dieses Personal stehe dem Sport- und Bäderamt aber nicht zur Verfügung, da im Vergleich zum letzten Jahr fünf Fachkräfte fehlten. Herkt wies darauf hin, dass er freie Stellen nicht habe nachbesetzen dürfen. Dies sei Teil der Haushaltskonsolidierung und von den politischen Parteien so entschieden worden.

Ausnahmen kann es danach auch für das Frühschwimmen nicht geben, selbst wenn die Beckenaufsicht und die Einlasskontrollen durch einen Förderverein der Freibäder abgedeckt würden, so Herkt. Er stehe schließlich für die Betriebssicherheit der Bäder in der Verantwortung und Haftung. Ihm und seinen Mitarbeitern sei die missliche Situation, die für alle Bonner Schwimmer entstanden sei, durchaus bewusst, ihnen seien aber die Hände gebunden.

Auch wenn die Entscheidung für dieses Jahr damit offenbar gefallen ist, wollen SSB und Sportverwaltung gemeinsam nach Wegen suchen, für 2016 Perspektiven aufzuzeigen. „Wenn die Fördervereine der Bäder frühzeitig von der Verwaltung erfahren, unter welchen Bedingungen sich Möglichkeiten erschließen, die Bäder früher zu öffnen, ergeben sich vielleicht Chancen“, hofft Michael Scharf.

Der SSB hat Angst, dass sich die Bonner Bädersituation zu einem Horrorszenario entwickelt. „Am Ende haben wir in Bonn zwar schöne Bäder, aber die sind fast immer geschlossen und kein Bürger darf rein. Und wenn dann keine Einnahmen erzielt werden, ist das schnell Vorwand dafür, Bäder ganz offiziell zu schließen“, sagt Scharf.

Übrigens: Das nächste Problem steht den schwimmbegeisterten Bonnern ab September ins Haus. Dann öffnen die Bonner Hallenbäder für die Öffentlichkeit täglich erst ab 16.30 Uhr. Dann müssen sich die Bürger die Becken zudem mit den Vereinsschwimmern teilen – Chaos, Ärger und geringere Einnahmen für die Stadt sind damit vorhersehbar!